Dreimal sehe ich Dich. Vor langer Zeit, als Du durch den Garten sprangst. Dort, wo nur Wildwuchs war und unser Haus stehen sollte. Vorfreude, auch in der Stadt. In der Wohnung, wie ein Mädchen, gespannt, welche Überraschungen wohl kommen mögen. Hopsend, auf einer Stelle. Was kam? (Brandstaetter, mein Brandstaetter)
In Saska, als wir uns wiedersahen, nach dem Riss. Dein Winken. Ich sah das Schimmern in Deinen Augen. Neuer Glanz, aus der Entfernung, alles würde wieder gut werden. Alles. Carte blanche, beerdigte Enttäuschung. Da warst Du wieder das Mädchen, leichtfüßig, vertrauend. Rom, Turin, Moncalieri.
Das enge Zimmer im Hochhaus, die religiösen Bilder, Dein Sommerkleid, ich konnte nicht mit Dir zusammen den Präsidenten und seine Frauen treffen, ich sah Deine Wut, Deine Traurigkeit, Du wußtest, was es bedeutet, nach all unseren Reisen und Terminen. Wer getrennt lebt, weint getrennt. Du zogst ein anderes Kleid an.
Später, als Du mir berichtet hast, dass der Präsident viel Geld spenden wollte und fragtest, welche der beiden Frauen an seiner Seite die Wahre sei, wusste ich die Antwort nicht. Heute kenne ich sie: die Dritte.
Die kleinen Bäume, die wir im Gartencenter in Łochów kauften und am Zaun pflanzten, um die Sicht des Gartens zu schützen, ragen inzwischen in den Himmel. Unser Plan ist aufgegangen.
Text: mee