Ich habe versucht, die Uhr anzuhalten,
um bei Dir bleiben zu können. Die Zeiger an der Wand gab ich der Katze zum Spielen. Die Batterien warf ich in den Fluss. Den Strom stellte ich ab. Das schenkte uns ein paar Stunden, doch wir wussten, wann der Zug abfährt. Wir konnten es nicht verdrängen. „Bleib‘ hier“, sagtest Du und schenktest mir noch einen Espresso ein.
So viele Jahre versuchen wir, die Zeit zu stoppen oder uns wenigstens von ihr nicht trennen zu lassen. Es wird uns gelingen. Eines Tages. In Berlin oder dort, wo es schöner ist.
Du hast auf mich gewartet. Du hast verhindert, dass meine Zeit ausläuft.
Du kannst es also: die Uhr anhalten. Unter Deinen Händen verwandeln sich die Zeiger in Kerzen, die nicht ausgehen. Händels Violinen erklingen, wie von Geisterhand gespielt.
Ob wir gehen oder liegen: Wenn wir träumen, schauen wir uns an.
Text: mee ©